Die Kinder aus Korntal


„Das Kinderheim hat sich überhaupt nicht interessiert“

Seit der Aufdeckung des systematischen, jahrelangen sexuellen Mißbrauchs von Schülerinnen und Schülern durch den Leiter der Odenwaldschule, Gernot Becker und Lehrer, Anfang der 2000er Jahre ist eine Vielzahl von Filmen mit Selbstzeugnissen von Opfern entstanden (siehe RTL Doku: https://www.rtl.de/cms/doku-ueber-odenwaldschule-zeigt-jahrzehntelangen-missbrauch-an-hunderten-schuelern-5053538.html).

Die Vorgänge in der Odenwaldschule, die als Schule der Reformpädagogik galt, hat in Deutschland und europaweit eine Auseinandersetzung mit institutioneller Gewalt und zum institutionellen Schweigen und Verschweigen befördert.

In einem aktuellen Film „Die Kinder aus Korntal“ (https://salzgeber.de/korntal) dokumentiert die Regisseurin Julia Charakter die Missbrauchsfälle in der Evangelischen Brüdergemeinde von Korntal/Baden-Württemberg). Die Filmemacherin begleitete ein halbes Jahr Betroffene, die davon berichten, wie sie vom Hausmeister, wie von den Brüdern (Mönchen) missbraucht wurden und auch von Familien, an die man sie vermittelt hatte (https://www.deutschlandfunk.de/neuer-dokumentarfilm-zu-missbrauch-die-kinder-aus-korntal-dlf-5671cd2c-100.html).

Wie in der Odenwaldschule haben sich auch in Korntal Kinder, die ihre Erlebnisse nicht verarbeiten konnten, umgebracht. Noch heute – so ein Seelsorger, der in der Dokumentation zu Wort kommt – wird bestritten, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Missbrauch und den Selbsttötungen gegeben hat.