SOP und Bindung ergänzen sich

Katja Berg | 16.01.2022

In meiner langjährigen Arbeit mit Eltern, die eine Drogenabhängigkeit haben, ist Bindung schon immer ein wichtiges Thema, was mich in meinem beruflichen Alltag begleitet.

Suchtkranke Menschen haben oft Schwierigkeiten mit Bindung – was manchmal zu dauerhaften Störungen führt. Brisch spricht von Bindungsdefiziten (vgl. Brisch, 2013 Bindung und Sucht, S. 277-296).

Für mich hängen Sicherheitsorientierte Praxis und Bindung ganz eng zusammen. Die Sicherheit für ein Kind fängt schon in der Schwangerschaft an, wenn die werdende Mutter ihren Fötus nicht grundlegend versorgen kann, hat dieser im Mutterleib erschwerte Chancen zu Überleben und gesund auf die Welt zu kommen.

Bindungsaufbau ist schon während der Schwangerschaft existentiell wichtig, genauso wie das Essen und Trinken der werdenden Mutter.

Ich habe vor 4 Jahren die Zusatzausbildung SAFE (Sichere Ausbildung für Eltern www.safe-programm.de)  in München bei Dr. Karl Heinz Brisch gemacht. 2021 habe ich die Bindungsbasierte Psychotherapie (4 Module) ebenfalls bei Dr. Brisch abgeschlossen, der das Thema Bindung seit vielen Jahren in vielfältiger Weise wissenschaftlich aufarbeitet und viele Professionelle ausgebildet hat.

Bindung gehört zu meiner täglichen Praxis. In jeder Familiensituation ist Bindung ein Thema, es zieht sich wie ein roter Faden durch die Begleitung von diesen. Wenn wir die Chance haben, mit schwangeren Frauen zu arbeiten, lassen wir von Anfang an die Erkenntnisse von SAFE in unsere Arbeit einfließen und versuchen die SAFE Inhalte in Einzelsettings, an die werdenden Eltern weiter zugeben, wie z.B. Beobachtungen, Feinfühliges Verhalten einüben, Bedürfnisse der Babys erkennen, Berührungen…)

Wenn eine sichere Bindung aufgebaut werden kann zwischen Mutter/Vater und Kind, hat das Kind mehr Chancen in Sicherheit aufzuwachsen, hier ist der Bezug zu SOP, zur Sicherheitsorientierten Praxis von Anfang an, sobald die Mutter schwanger ist. Die Suche nach Menschen, die unterstützend sein können, wie nach Dingen, die den Eltern gelingen und mit einem klaren Blick auf mögliche Gefahren, auch in Bezug auf Bindung, sind zentrale Aspekte der Arbeit mit SOP. Deshalb machen wir in Fällen in den Familien, schwierigen und problematischen Situationen für ein ungeborenes oder neugeborenes Kind Situation, eine vorgeburtliche Einschätzung (Pre-Birth Assessment), die auch schon die Zeit nach der Geburt in den Block nimmt.

Wir halten es für sinnvoll, von Anfang an bindungsorientiert zu arbeiten, um somit Sicherheiten aufbauen zu können. Die Sicherheit des Kindes ist der verbindende Fokus zwischen SOP und SAFE, die sich von daher gut ergänzen und gegenseitig stärken.

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