Anfang April 25 fand in Amsterdam die achte internationale Konferenz zu Neuer Autorität statt. Der Titel war „The courage of Connecting Authority & Non-Violent Resistance: how to attach and to resist“?
Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen SOP und den Konzepten und Arbeitsweisen neuer Autorität, die wir in unserem Nachdenken über die Weiterentwicklung von SOP nutzen, wie die Frage der Präsenz und der elterlichen Ankerfunktion.
Haim Omer ging in seinem Beitrag auf aspekte ein, die er für besonders bedeutsam hält in der Ausbildung von neuer Autorität.
Am Anfang steht das Wir (Initial We). Wie bei SOP geht es hier darum, die Arbeit nicht alleine zu machen, sondern sich bei den Kolleginnenn und Kollegen zu versichern und sich auf deren Unterstützung verlassen zu können bzw. eine starke fachliche Bezugsgruppe zu haben.
Verbünde Dich, mache die Eltern zu Verbündeten (they are my allies). Es ist für Haim Omer notwendig, den Eltern äusserst respektvoll zu begegnen, sie in ihrem Leid, ihren Grenzen und gleichzeitig Möglichkeiten sehen zu können und sich darüber mit ihnen zu verbünden. Peter Jakob schlägt dazu zwei Weisen der Kommunikation vor, das „mitfühlende“ (compassionate) und das anerkennende (appreciative) Bezeugen, die eine Basis für ein Gespräch über Veränderungen bilden.
Die Sprache der Eltern sprechen. Sich zu verbinden und zu verbünden heißt, die Sprache der Eltern zu sprechen. Dabei geht es Haim Omer nicht nur um Worte, sondern um einen Zugang zur Lebenswelt der Eltern, was ist dort wirksam, was wird dort wie erlebt.
Keinen versteckten Plan haben (no hidden agenda): SOP und neue Autorität arbeiten transparent und mit Transparenz, was nicht immer einfach ist. Dazu gehört, zu sagen, was man vorhat und wie man vorgehen will.
Unterstützung mobilisieren. Viele der Familie mit denen wir arbeiten, sagen, dass sie niemand haben, dass sie allein sind. Sie wissen nicht, wen sie fragen könnten. Haim Omer war es wichtig, nie ein Treffen mit den Eltern, der Familie zu beenden, ohne die Frage nach möglichen Unterstützern gestellt zu haben.
Was ich daneben als Auftrag für den Kontext SOP und die Weiterentwicklung mitgenommen habe, ist die Arbeit mit Gruppen von Eltern. Zwei Familien (2 Väter und 2 Töchter) konnten davon berichten, wie hilfreich es war, in einer Gruppe Verhalten im Umgang mit ihren suizidalen Töchtern ausprobieren zu können. Beide Väter sind nun Ko-Trainer in neuen Gruppen.