SOP und soziale Präsenz/neue Autorität

Ulla Peters | 15.02.2022

SOP und neue Autorität/Gewaltloser Widerstand (Haim Omer, Peter Jakob/ Martin Lemme)

elisabeth Kanner- a Familljenhëllef hat Ende des Jahres 2021 eine Vortragsreihe mit Haim Omer und im Rahmen des AEF Social Lab einen Vortrag mit Martin Lemme organisiert; an beiden Veranstaltungen haben viele Professionelle aus dem Sektor teilgenommen haben.

Ich selbst (Ulla Peters) habe 2021 einen Grund- und Aufbaukurs Neue Autorität bei Haim Omer gemacht und viele Parallelen zu Haltungen und Arbeitsweisen von SOP gesehen, wie z.B. das Konzept der Präsenz, die Idee der wachsamen Sorge und der sozialen Unterstützung. Lemme/Körner (2022) sprechen auch von verbindender Autorität als Haltung.

Dazu ein Auszug aus ihrem aktuellen Buch:
Martin Lemme/Bruno Körner. Die Kraft der Präsenz. Systemische Autorität in Haltung und Handlung. 2022 Carl-Auer-Systeme Verlag und Verlagsbuchhandlung GmbH, Heidelberg

Verbindende Autorität als Haltung „Die zugrunde liegende Haltung orientiert sich für uns an drei Kernwerten: Sicherheit, Verbundenheit und Autonomie. Dies haben wir  transformatives Feld der Entwicklung genannt, weil die Orientierung an diesen Kernwerten uns hat erleben lassen, dass der daraus entstehende Resonanzraum Entwicklungen ermöglicht, die zuvor nicht mehr möglich erschienen.“ (14)

«Die soziale Präsenz (Eingebundenheit) beschreibt die Qualität der gegenseitigen Unterstützung von Eltern und Teams, also Kooperationsmöglichkeiten mit anderen und Unterstützung durch andere (systemisch: Kontexterweiterung). Gerade in kritischen Situationen ist es hilfreich, um die Unterstützung seitens anderer zu wissen. … Erziehende, die in guter Abstimmung und in sichtbarem Austausch sind, wirken auf andere stärker und erleben sich untereinander intensiver verbunden.

In Teams wird das Wissen um Rückhalt und Stärkung besonders in kritischen Situation als stärkend und förderlich wahrgenommen. Hingegen erleben viele die Vermutungem oder Befürchtungen von negativ-kritischer Betrachtung und Bewertung als schwächend. Einzelkämpfertum und Alleingänge wie auch Geheimhaltung führen häufig zur Entwicklung von Konkurrenz und gegenseitiger Abwertung.

… Und wenn Erziehende problematische Verhaltensmuster aus Scham oder Angst verschweigen – möglicherweise sogar voreinander und erst recht vor der Öffentlichkeit – dann erleben sie in der Regel eine Ausweitung des kritischen Verhaltens. Wir kennen diese Muster sowohl aus Familien mit chronischen Erkrankungen wie auch aus dem Zusammenhang mit Zwängen, Essverhalten oder auch Gewalt. Alle diese Verhaltensmuster benötigen das Verschweigen, um ihren ungünstigen Einfluss auf das Familienleben zu entwickeln. Werden sie  öffentlich, verlieren sie ihre Macht, und andere Möglichkeiten haben eine Chance. Die Aufhebung der Isolation und die stärkere Einbindung in ein Unterstützersystem stärkt die soziale Präsenz.» (68/69)

„In vielen Fortbildungen, Supervisionen und Publikationen haben wir erlebt, dass die Umsetzung von Handlungen im Konzept Neue Autorität zwar die entsprechende Methodik nutzt, nicht aber den tieferen Sinn beibehält, den Präsenz für uns hat, und somit letztlich auch im Umgang mit Macht kritisch zu betrachten ist,“ (71)

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