Am 29. April 2025 fand im Mierscher Theater die Konferenz „Stress und Trauma in Gehirn, Geist und Körper“ mit Dr. Dr. Damir del Monte statt. Veranstaltet wurde der Abend vom SOS Kannerduerf Lëtzebuerg, einem engagierten Mitglied des SOP Netzwerks. Der Vortrag zog das Publikum mit einer einzigartigen Mischung aus fachlicher Tiefe und anschaulicher Vermittlung in seinen Bann und bot wertvolle Impulse sowohl für Fachkräfte als auch für ein interessiertes Laienpublikum.
Dr. del Monte verstand es, die enorme Komplexität des menschlichen Gehirns greifbar zu machen und die Auswirkungen von Stress und Trauma auf unser Denken, Fühlen und Handeln eindrucksvoll zu erläutern. Besonders eindrücklich war die Darstellung, wie frühe Traumatisierungen – etwa durch belastende Erfahrungen in der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensjahren – das sich entwickelnde Gehirn verändern und die Stressregulation dauerhaft schwächen können. Dies erhöht nachweislich das Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen im späteren Leben. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Heilungs- und Veränderungsprozesse möglich sind – durch stabile Bindungen, vertrauensvolle Beziehungen und positive Alltagserfahrungen, die das Gehirn auch nach schweren Belastungen neu ausrichten können.
Für alle, die tiefer in die Inhalte des Vortrags eintauchen möchten, steht eine ausführliche Zusammenfassung hier zur Verfügung.
Ein Blick nach vorne
Die Konferenz verdeutlichte eindrucksvoll, dass Trauma nicht nur eine individuelle Erfahrung, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Dr. del Montes zentrale Botschaft bleibt dabei richtungsweisend: „It’s easier to build strong children, than to repair broken men.“ (Frederick Douglass)
Der Abend hat gezeigt, wie wichtig neurobiologische Erkenntnisse für die fachliche Fundierung der Kinder- und Jugendhilfe sind. Als SOP Netzwerk sehen wir darin einen klaren Auftrag: Kinder frühzeitig zu stärken, ihre Resilienz zu fördern und ihnen sichere Bindungen zu ermöglichen – damit aus belastenden Erfahrungen keine lebenslangen Verletzungen werden.

