In der Arbeit der britischen Psychotherapeutin Susie Essex, die für die Entwicklung sicherheitsorientierter Arbeitsweisen (SOP) von zentraler Bedeutung, spielt das Erleben und Verstehen von Kindern und Jugendlichen eine herausragende Rolle. Sie nutzt dazu als methodischen Zugang „Wort- und Bildgeschichten“ (Words- and Picture Explanations), die sie in ihrem Beratungsteam in London entwickelt hat. Eine erste gemeinsame Publikation mit Andrew Turnell zu diesem Arbeitsansatz „Working with Denied Abuse“ von 2006 zeigt, wie ein wesentlicher Teil von Sicherheit für Kinder in Familien darin besteht, dass sie wissen, was los ist, warum Professionelle wie und warum intervenieren, was die Eltern und deren Unterstützer tun werden, um an den für die Kinder schädigenden Situationen etwas zu verändern. Schwierig ist es häufig, eine angemessene, kindgerechte Sprache zu finden für schwierige Situationen, Gefühlszustände oder auch Krankheiten von Elte
SOP ist ein wissensbasierter Ansatz, der sich entlang von Forschungen ausdifferenziert und neue Erkenntnisse aufnimmt und einarbeitet. Eine Frage ist häufig, was kann man Kindern an Erklärungen ab welchem Alter und in welcher Weise zumuten. Dazu gibt es aktuell eine interessante Studie, die sich mit der Situation kranker Eltern beschäftigt und damit, wie man darüber mit Kindern sprechen kann. Es geht hierbei speziell um Brustkrebs. Vorgestellt wurde die Studie in der Sueddeutschen Zeitung vom 28.08.24, Nr.198, S.4 unter dem Titel „Mama ist krank“. Die Autorin Jana Hauschild berichtet, dass die erkrankten Frauen davon erzählen, wie gestresst die Kinder seien und – so der Befund einer anderen Studie – dass sie insbesondere darüber klagten, sich stetig Sorgen zu machen.
„Unsicherheiten, Ängste und Sorgen: das sind normale Reaktionen von Kindern auf eine außergewöhnliche Situation“, so Bianca Senf, Professorin für Psychoonkologie an der evangelischen Hochschule Darmstadt. Für sie gilt „Je tabuisierter die Krankheit, desto unsicherer das Kind, desto mehr Ängste entwickelt es.“
Kinder wollen einbezogen werden. Dafür ist ein geschützter Rahmen notwendig in dem direkt und offen über die Krankheit gesprochen werden kann. Kinder benötigen auch fachliches Wissen.
Bianca Senf hat dazu in Publikationen, die auch für die Arbeit mit SOP genutzt werden können, Vorschläge gemacht.
In der Arbeit der britischen Psychotherapeutin Susie Essex, die für die Entwicklung sicherheitsorientierter Arbeitsweisen (SOP) von zentraler Bedeutung, spielt das Erleben und Verstehen von Kindern und Jugendlichen eine herausragende Rolle.